Zu Geflügel, Wild und Fisch
Beide Kreationen sind mir im Gedächtnis geblieben. Und das nicht nur, weil sie blitzsauber gekocht waren, mit sicherem Sinn für Konsistenz und Geschmack. Nein, vielmehr deshalb, weil ich ein Liebhaber von Steinpilzen in jeder Form ihrer Verarbeitung bin. Diese Leidenschaft teile ich offensichtlich auch mit vielen Köchen. Das beweist ein Blick in einige ihrer Bücher. Eckart Witzigmann zum Beispiel empfiehlt als Beilage zu Wildgerichten ein Steinpilzsoufflé. Dieter Müller lässt eine gefüllte Wachtel von einem Steinpilzrisotto begleiten. Und Kolja Kleeberg bringt seinen Sauerbraten vom Seeteufel mit einem Artischocken-Steinpilz-Gröstl auf die Teller.
Wald-Magier
Der Publizist Erwin Seitz schließlich beschreibt den Steinpilz poetisch als „Zauberlehrling aus dem Wald“. Nachzulesen ist das in seinem 2002 erschienenen und für mich immer wieder lesenswerten Buch “Butter, Huhn und Petersilie – Anregungen für eine bessere Küche.”. Seitz übrigens ist gelernter Koch und Metzger, promovierter Germanist sowie Mitglied der Jury, die jährlich die Berliner Meisterköche wählt.
Einfache Zubereitung
Seitz empfiehlt, den Steinpilz eher schlicht zu verarbeiten: „Hut und Stiel der Länge nach in dicke Scheiben schneiden, in Butter mit Schalottenwürfeln etwa vier Minuten lang braten, so dass alle Stücke gut mit dem Fett in Berührung kommen.” Dann fehlt nicht mehr viel: “Am Ende würzt man mit Meersalz, schwarzem Pfeffer und gehackter Blattpetersilie. Man lege darauf gegebenenfalls noch Jakobsmuscheln, die man quer halbiert, leicht mit Meersalz gewürzt und in einer beschichteten Pfanne kurz mit Olivenöl angebraten hat.” Und damit ist man dann auch schon am Ziel, denn “Es verbindet sich wunderbar der mineralische Geschmack von Waldboden und Meer.“