Dieter Fuhrmann

Fuhrmanns Früchtekorb

Avocado – Grüner Exot

Von Dieter Fuhrmann

Das schmeckt lecker

Ehrlich gesagt, ein besonderer Freund der televisionären Koch-Shows und ihrer Brutzelstars bin ich nicht. Anspruchsvolle, vor allem informative Programme zum Thema Essen und Trinken dagegen verpasse ich selten. Dennoch bleibe ich auch mal bei Lafer, Lichter und Co. hängen. So geschehen beispielsweise zufällig am letzten Aprilmittwoch bei der ZDF-Küchenschlacht. Die Hobbyköchin Heide Schreiber aus Kiel bereitete ein Dessert zu. Der moderierende Herdprofi Steffen Henssler probierte: „Das schmeckt lecker, das schmeckt echt gut.“

Beerig gut

Und auch Juror Andreas Studer, ein Schweizer, urteilte begeistert: „Avocado mit Himbeeren, das ist natürlich ne verrückte Nummer.“ Das Rezept gab es im ZDF-Text, meine Frau hat es nachgekocht. Ich schließe mich der Meinung der beiden Fernsehköche an und wette, dass es Heide Schreibers Rezept ziemlich schnell auch in etliche Restaurantküchen schafft. Das könnte durchaus dazu beitragen, dass die birnenförmige Frucht des Avocadobaumes auch hierzulande mehr Beachtung gewinnt. Botanisch ist die Avocado übrigens eine Beere.

Eine gesunde Sache

Mein Plädoyer für die Avocado hat seine Ursache zuallererst darin, dass sie zu den ernährungsphysiologisch wertvollsten Früchten überhaupt gehört. Und das trotz ihres hohen Fettanteils von bis zu 25 Prozent. Das Frucht-Fett setzt sich allerdings vor allem aus ungesättigten Fettsäuren zusammen. Dies senkt den Cholesterinspiegel, schützt Herz und Gefäße und verringert so das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen. Hinzu kommen der erhebliche Anteil an Calcium, Kalium, Magnesium, Vitamin E und B-Vitaminen.

Große Sortenvielfalt

Die Farbe der Avocadoschale gibt übrigens keinen Hinweis auf den Reifegrad der Frucht, sondern lediglich auf die Sorte. Rund 400 sind weltweit bekannt, die meisten in der mittelamerikani- schen Heimat der Avocado. Dort bezeichneten sie schon Majas und Azteken als „Butter des Waldes“. Das Angebot in Deutsch- land stammt vorwiegend aus Spanien, Israel und Südafrika. Dort werden die Avocados meist unreif geerntet, bei Zimmertempe- ratur aber reifen sie schnell nach.

Gut für Guacamole

Verarbeitet werden – etwa zu Guacamole – sollten Avocados dann, wenn die Schale schon bei leichtem Druck nachgibt. Dazu wird das Fruchtfleisch püriert und mit Limettensaft, Salz und Pfeffer gewürzt. Anschließend wird es noch nach Gusto mit Gurke, Knoblauch, Tomate oder Zwiebel verfeinert. Vielleicht probieren Sie aber auch mal das Rezept von Heide Schreiber aus der ZDF-Küchenschlacht.

Spitzkohl – Kohldampf auf Kohlgemüse

Es gibt glamouröseres Gemüse als den Spitzkohl. Kein Wunder, dass die Kopfkohlart hierzulande jahrzehntelang als altbackenes Kraut verschrieen war. Im Ranking der beliebtesten Gemüsesorten kam sie über einen Platz in der letzten Reihe nicht hinaus. Das änderte sich, als Coleslaw, die amerikanische Variante des Krautsalats, und das koreanische Kimchi die deutschen Küchen eroberten. Kohl liegt inzwischen im Trend, Spitzkohl insbesondere.

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Rettich –Würziges Wurzelgemüse

Keine Frage, der Rettich ist ein Methusalem unter den heute bekannten Gemüsesorten. So ist beispielsweise überliefert, dass er bereits vor mehr als 4.700 Jahren zur Nahrung der Arbeiter an den großen Pyramiden gehörte. Von Ägypten aus gelangte die Wurzel wahrscheinlich auch nach Griechenland und Italien. Dort erlebte sie ihren zweiten Frühling.

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Pimientos de Padrón – Bratpaprika aus Galizien​

Pimientos  de Padrón sind Minipaprika von grüner Farbe und schwacher Schärfe. Sie gehören zu den vielen Beispielen, die belegen, wie sich in den letzten Jahrzehnten die Wünsche unserer Kunden und damit unser Angebot verändert haben. Als ich vor über 40 Jahren in die Selbstständigkeit als Fruchtgroßhändler startete, kannte ich nicht einmal den Namen der kleinen Schote. Und ich bin mir ziemlich sicher, den meisten Küchenchefs ging es damals genauso.

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