China Hauptanbauland
Ursprünglich stammt der Blumenkohl aus Kleinasien. Wahrscheinlich waren es Kreuzfahrer, die seine Samen mit nach Europa brachten. Übrigens: Blumenkohl und Brokkoli sind botanisch gesehen nahe Verwandte. Wer älter ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Der Blumenkohl ist kalorienarm, aber mineralstoff- und vitaminreich. Das Gemüse wird heute vor allem in China, mit derzeit 418.000 Hektar, und Indien, mit zur Zeit 350.000 Hektar, kultiviert. Damit verglichen, wirken die Blumenkohlfelder in Europa wie Minigärten. Spanien und Frankreich mit je 23.000 Hektar sowie Italien mit 18.000 Hektar und England mit 16.000 Hektar sind die Anbau-Spitzenreiter. Deutschland rangiert mit knapp 7.000 Hektar unter ferner liefen.
Nachfrage ausbaufähig
Blumenkohl gilt als eher langweiliges, geschmacklich leicht muffiges, also nicht besonders prickelndes Gemüse. Wir Großhändler merken das auch an der Nachfrage. Ich vermute stark, dass dieser Ruf allerdings weniger an dem Gemüse selbst liegt, sondern eher an seiner Verarbeitung. Meist wird er viel zu weich gekocht und dann unter Béchamelsauce oder Sauce hollandaise begraben. Aber es geht auch anders.
Variantenreiche Zubereitung
Kürzlich las ich beispielsweise ein Rezept, dass sich Blumenkohl als Couscous empfiehlt. Dafür wird er fein gerieben und mit etwas Weißweinessig und Zitronenabrieb in der Pfanne angeröstet. In Frankreich habe ich häufig Blumenkohlpüree gegessen. Das schmeckt hervorragend etwa zu gegrilltem Fisch. Und ich lobe mir auch die guten alten Dubarry-Zubereitungen. Etwa als durchgestrichene Blumenkohlsuppe mit Blumenkohlröschen als Einlage. Der Name geht übrigens auf die Hofdame Marie Jeanne du Barry (1743-1793) zurück. Ihr ist es zu verdanken, dass das Kohlgemüse in Frankreich hoffähig wurde und in die Haute cuisine einzog.
Alternative zum Spargel
Meiner Meinung nach ist der Blumenkohl allzu häufig unterschätzt. Deshalb zum Schluss meines Plädoyers für dieses Kohlgemüse noch ein Tipp aus der Küche meiner Frau: Sie schneidet Brokkolistängel oder Blumenkohlstrünke in Stifte und schwenkt sie kurz in Butter an. Zum Schweineschnitzel oder Zanderfilet serviert, macht diese Beilage fast dem Spargel Konkurrenz.