Dieter Fuhrmann

Fuhrmanns Früchtekorb

Nuss – Knackige Kerne

Von Dieter Fuhrmann

Weihnachtszeit ist Nusszeit

3,8 Kilogramm, das ist die Zahl des Monats Dezember. 3,8 Kilogramm beträgt der jährliche Nuss-Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland. Wobei der größte Teil davon im letzten Monat des Jahres verzehrt wird. Die Weihnachtszeit ist hierzulande traditionell die Zeit der Nuss. Vielleicht erinnern Sie sich an das Gedicht „Knecht Ruprecht“ von Theodor Storm: „Äpfel, Nuss und Mandelkern essen fromme Kinder gern…“

 

 
Weltweiter Markt

Zu Zeiten des romantischen Lyrikers und Novellisten allerdings kamen Nuss, Wal- und Haselnuss, noch aus deutschen Landen. Und Storms „Mandelkern“ stammte vermutlich aus Spanien. Heute haben wir es mit einem globalen Markt zu tun. Die Türkei zum Beispiel ist das wichtigste Haselnussland der Welt und Indien liefert die Cashewkerne. Die meisten Erdnüsse kommen aus China, aber die meisten Pistazien aus dem Iran. Und der US-Staat Kalifornien hat Spanien bei der Erzeugung von Mandeln längst überholt. Außerdem beziehen wir Walnüsse aus Ungarn, Haselnüsse aus Frankreich sowie Macadamianüsse aus Südafrika.

Ganzjährige Verfügbarkeit

Regelmäßig gegessen, kann die Nuss sowohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch Diabetes vorbeugen. Langfristig senken sie den Blutzuckerspiegel und den Cholesteringehalt im Blut. Mein Plädoyer lautet deshalb: Nüsse nicht nur zur Weihnachtszeit essen. Zumal Mandel, Wal- und Haselnuss sowie ihre knusprige Verwandtschaft ganzjährig verfügbar sind.

Kaum noch Handel mit Paranüssen

Übrigens, dass schon seit einiger Zeit kaum noch Paranüsse gehandelt werden, liegt daran, dass die Europäische Kommission erhebliche Auflagen für deren Import erlassen hat. Der Grund: Viele Nussschalen waren mit dem Schimmelpilz Aflatoxin befallen. Nun müssen die Nüsse im Hauptherkunftsland Brasilien untersucht und mit einem Unbedenklichkeitszertifikat versehen werden. Das übersteigt einerseits die Möglichkeit der Produzenten. Andererseits würde es den Preis des Produkts unverhältnismäßig in die Höhe treiben.

Gestiegene Nachfrage

Sowohl die Nussimporte als auch der Verbrauch in Deutschland stiegen in den letzten Jahren fast stetig. Wahrscheinlich hat das auch damit zu tun, dass sich die Warnungen von Ernährungswissenschaftlern vor übermäßigem Nusskonsum inzwischen als unbegründet erwiesen haben. Studien zeigen, dass die Nuss zwar durchaus fett- und kalorienreich ist. Aber der hohe Anteil an wertvollen ungesättigten Fettsäuren und anderen wichtigen Nährstoffen spricht für die knackigen Kerne.

Spitzkohl – Kohldampf auf Kohlgemüse

Es gibt glamouröseres Gemüse als den Spitzkohl. Kein Wunder, dass die Kopfkohlart hierzulande jahrzehntelang als altbackenes Kraut verschrieen war. Im Ranking der beliebtesten Gemüsesorten kam sie über einen Platz in der letzten Reihe nicht hinaus. Das änderte sich, als Coleslaw, die amerikanische Variante des Krautsalats, und das koreanische Kimchi die deutschen Küchen eroberten. Kohl liegt inzwischen im Trend, Spitzkohl insbesondere.

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Rettich –Würziges Wurzelgemüse

Keine Frage, der Rettich ist ein Methusalem unter den heute bekannten Gemüsesorten. So ist beispielsweise überliefert, dass er bereits vor mehr als 4.700 Jahren zur Nahrung der Arbeiter an den großen Pyramiden gehörte. Von Ägypten aus gelangte die Wurzel wahrscheinlich auch nach Griechenland und Italien. Dort erlebte sie ihren zweiten Frühling.

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Pimientos de Padrón – Bratpaprika aus Galizien​

Pimientos  de Padrón sind Minipaprika von grüner Farbe und schwacher Schärfe. Sie gehören zu den vielen Beispielen, die belegen, wie sich in den letzten Jahrzehnten die Wünsche unserer Kunden und damit unser Angebot verändert haben. Als ich vor über 40 Jahren in die Selbstständigkeit als Fruchtgroßhändler startete, kannte ich nicht einmal den Namen der kleinen Schote. Und ich bin mir ziemlich sicher, den meisten Küchenchefs ging es damals genauso.

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