In Deutschland selten geworden
Walnüsse aus Deutschland dagegen sind selten geworden. Es werden kaum noch Walnussbäume gepflanzt. In meiner Kindheit beispielsweise fand man die Walnuss als Hausbaum auf vielen Höfen. In einigen Regionen des Landes gab es sogar große Walnussplantagen. Ich vermute, dass es der hohe Ernteaufwand ist, der die Bestände derart stark schrumpfen ließ. Da half es auch nicht, dass der Walnussbaum 2008 zum Baum des Jahres gewählt wurde.
Positives Image
Seine Frucht, die Nuss, erlebte in den letzten Jahren immerhin einen gewaltigen Imagewandel. Früher als Dickmacher verpönt, gilt die Walnuss inzwischen als wahrer Gesundheitsbringer. In vielen Studien zeigten sich positive Effekte. Sie betreffen die Fettstoffwechselwerte, die Regulierung des Blutzuckerspiegels, den Blutdruck und – man lese und staune – sogar das Körpergewicht.
Gesunde Inhaltsstoffe
Vieles spricht dafür, dass das günstige Fettsäureprofil der Walnuss dabei eine entscheidende Rolle spielt. Immerhin hat sie von allen Nüssen den höchsten Gehalt an Linolensäure. Die Omega-3-Fettsäure kann vom Körper nicht selbst produziert werden, sondern muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Hinzu kommen die positiven Wirkungen weiterer Inhaltsstoffe. Zu nennen sind etwa die Vitamine A, B6, C und E, die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Zink sowie Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe. Also – Nüsse sind gesund und Walnüsse besonders.
Traditionelle Verwendung
Gerade deshalb frage ich mich zuweilen, weswegen wir kulinarisch so wenig aus der Walnuss machen. Gut, sie verfeinert Kekse und Kuchen, dient als Pralinendekoration und Studentenfutterbeigabe. Und natürlich fehlt sie auf keinem bunten Weihnachtsteller. Aber das war es dann auch schon. Oder?
Moderne Alternativen
Das für mich geschmacksstärkste „Nussprodukt“ entsteht aus noch grünen, also unreifen Walnüssen. Nach einer langwierigen Prozedur des Wässerns und Kochens werden daraus schwarze Nüsse. Die Spezialität hat in der Pfalz ihren Uhrsprung und harmoniert hervorragend mit vielen Käsesorten. Frische Walnusskerne ergeben – leicht geröstet und gehackt – gemeinsam mit geraspelten Äpfeln, geriebenem Meerrettich, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Magerquark einen hervorragenden Brotaufstrich. Und besonders elegant schmecken Walnüsse in bitteren Wintersalaten, etwa mit Chicorée und Roquefort.